Regelmäßig halten unsere Brüder Vorträge in unserer Loge. Wir möchten Interessierten hier einen kleinen Überblick über unsere Vorträge geben.
Logenvortrag am 17.6.2011 von einem Bruder im dritten Grad
Zu aller Erst wollen möchte ich die die Gedanken unserer Großloge zu diesem Thema vorstellen: Der folgende Text stammt von der Webseite der Großloge:
Freimaurerei - die große Unbekannte Freimaurerei, der alte europäische Bruderbund weltoffener Humanität, kann mittlerweile auf eine wechselvolle Geschichte von fast dreihundert Jahren
zurückblicken.
Viele bedeutende Männer gehörten ihm an, mancher Anstoß zu politischen und gesellschaftlichen Reformen ist von ihm ausgegangen. Aber auch Verfolgungen, Verurteilungen und Verdächtigungen waren die
Freimaurer ausgesetzt. Bis heute sind Ignoranz und Vorurteile an der Tagesordnung, wenn es um die Frage geht:
Was ist Freimaurerei, und was ist sie nicht?
Mit sechs Feststellungen sollen kurze, doch präzise Antworten auf die Frage nach Wesen, Form und Selbstverständnis der Freimaurerei gegeben werden.
1. Freimaurerei ist ein Freundschaftsbund
Über alle weltanschaulichen, politischen, nationalen und sozialen Grenzen hinweg wollen die Logen Menschen miteinander verbinden, die sich nach Herkunft und Interessenlage sonst nicht begegnen
würden. Die Freimaurerlogen folgen damit ihrer alten Tradition, Trennendes zu überwinden, Gegensätze abzubauen, Verständigung, Verständnis und Freundschaft zu fördern sowie der Gefahr einer
Isolierung der einzelnen Menschen in der modernen Arbeits- und Freizeitwelt entgegenzuwirken. Durch Offenheit für den Mitmenschen und seine Probleme will der Freimaurerbund nicht nur der
Lebensgestaltung seiner Mitglieder dienen, sondern auch ein Modell für Partnerschaft in der Gesellschaft außerhalb der Logen bieten. Dass Freimaurerei bis heute in der Regel ein Männerbund ist – wenn
es auch immer mehr Logen freimaurerisch arbeitender Frauen gibt –, ist auf die männerbündische Tradition der Freimaurerei zurückzuführen, soll Homogenität und Identität der Logengruppe festigen und
hat keinerlei diskriminierenden Charakter gegenüber Frauen. Auch präsentiert sich die Freimaurerei in ihrer heutigen Praxis bewusst als „offener“ Männerbund, der Partnerin, Familie und Freunde
weitgehend in das Gemeinschaftsleben der Logen einbezieht.
2. Freimaurerei ist ein ethisch orientierter Bund:
Der Tradition der europäischen Aufklärung folgend, bekennen sich die Freimaurer zu moralischen Werten und Überzeugungen. Der Freimaurerbund entwickelt zwar kein eigenes ethisches System und versucht
schon gar nicht, ethische Überzeugungen in politische Programme zu übertragen. Dennoch gibt die Freimaurerei mit ihren alten Wertpositionen Menschlichkeit, Brüderlichkeit, Freiheit, Gerechtigkeit,
Friedensliebe und Toleranz Orientierungen und Maßstäbe für das Denken und Handeln ihrer Mitglieder vor. Im Vergleichen von Realität und Wertmaßstab, im gemeinsamen Nachdenken und in kritischer
Selbstaufklärung sollen Verhaltensweisen und Umgangsstile eingeübt werden, die ein Umsetzen ethischer Überzeugungen in die Lebenspraxis des einzelnen Freimaurers bewirken. Nichts geht über das „laut
denken“ mit einem Freunde - auf diese Formel hat der Freimaurer Lessing eine der zentralen Grundüberzeugungen der Freimaurerei gebracht.
3. Freimaurerei ist Initiationsgemeinschaft und symbolischer Werkbund:
Zur Festigung der zwischenmenschlichen Beziehungen, zur gefühlsmäßigen Vertiefung ethischer Überzeugungen und als Anleitung zur Selbsterkenntnis bedienen sich die Logen alter, aus der Tradition der
europäischen Dombauhütten stammender Symbole und symbolhafter Handlungen (Rituale), in deren Mittelpunkt die feierliche Aufnahme (Initiation) des neuen Mitglieds in die brüderliche Gemeinschaft
steht. Die „Entzauberung der Welt“ durch technischen Fortschritt und gesellschaftlichen Wandel sowie die hiervon geprägte Unrast des Alltagslebens bedürfen eines Gegengewichts in Form von
Nachdenklichkeit, Ruhe und Gelegenheit zum Sammeln neuer Kräfte. Freimaurer verschließen sich nicht den modernen Lebens- und Arbeitsformen, zu deren Vermenschlichung sie beitragen wollen. Sie sehen
aber in der tätigen seinsbewältigung nur eine Seite menschlicher Existenz, die der emotionalen Ergänzung bedarf. Im freimaurerischen Brauchtum wird diese Ergänzung vermittelt.
Um Missverständnissen, Fehleinschätzungen und Vorurteilen gegenüber der Freimaurerei entgegenzuwirken, sollen die gleichzeitig erforderlichen Abgrenzungen („Freimaurerei ist nicht...“) wie folgt
bestimmt werden:
4. Freimaurerei ist weder Partei noch Interessenverband:
Logen und Großlogen formulieren keine politischen Programme, nehmen nicht Teil an parteipolitischen Auseinandersetzungen und vertreten nicht die Interessen gesellschaftlicher Gruppierungen und
Verbände. Dennoch hat die Freimaurerei eine politische Wirkung: Als „Gemeinschaft toleranter Ungleichgesinnter“ leistet sie einen Beitrag zur Überwindung der schädlichen Auswirkungen politischer
Konflikte zwischen Menschen, politischen Gruppen und Nationen, mit der Verpflichtung zur Menschlichkeit thematisiert ein Grundziel jeder Politik, gemäß ihres Bekenntnisses zur Toleranz hilft sie, die
politische Kultur im Sinne einer „streitbaren Gesprächsfähigkeit“ zu verbessern, und durch das Erörtern wichtiger Zeitfragen in den Logen trägt sie zur politischen Urteilsbildung ihrer Mitglieder
bei. Auf der Grundlage persönlicher Überzeugungen sowie der in der Loge „eingeübten“ ethischen Werte verantwortlich zu handeln, ist dann Aufgabe des einzelnen Freimaurers.
5. Freimaurerei ist weder Nebenkirche noch Ersatzreligion:
Als diesseitsorientierte Freundschaftsbünde mit primär ethischer Zielsetzung sind Logen und Großloge keine Religionsgemeinschaften und bieten folglich auch keinen Ersatz für Religion an. Die
Freimaurerei entwickelt keine Theologie und kennt keine Dogmen und Sakramente. Allerdings verwenden die Freimaurer Symbole, die dem religiösen Bereich entlehnt sind, wie z.B. das Symbol „Großer
Baumeister aller Welten“. Dieses Symbol verkörpert jedoch keinen eigenen freimaurerischen Gottesbegriff, den es nicht gibt. Es begründet – wie gelegentlich missverstanden wird – auch keine
relativierende religiöse Minimalanforderung an den Freimaurer. Es ist vielmehr Ausdruck der Überzeugung, dass moralisches Handeln die Anerkennung eines übergeordneten sinngebenden Prinzips
voraussetzt, eines höheren Seins, das Verantwortung begründet und auf das die Ethik des Freimaurers letztlich rückbezogen ist. Als umfassendes Symbol für Lebenssinn und transzendenten Bezug des
Menschen ist es vom einzelnen Freimaurer gemäß seiner eigenen weltanschaulich-religiösen Überzeugung ohne kritische Befragung und frei von Rechtfertigungszwängen zu deuten und zu leben. Der
Freimaurer hat sich als Freimaurer moralisch und nicht religiös zu verpflichten.
6. Freimaurerei ist kein Geheimbund und keine Verschwörung:
Der Freimaurerbund und seine Mitglieder bekennen sich zu Demokratie und offener Gesellschaft, zu deren Verwirklichung viele Freimaurer wesentlich beigetragen haben. Zweck, Organisation und Vorstände
von Logen und Großloge sind jedem Interessenten zugänglich. Viele Veranstaltungen der Freimaurer sind heute öffentlich, und die im Auftrag der Großloge herausgegebene Zeitschrift kann auch von
Nichtmitgliedern des Bundes bezogen werden. Die von den Freimaurern geübte Verschwiegenheit bezieht sich nur auf einige Einzelheiten des freimaurerischen Brauchtums und ist Symbol für den in jeder
Gemeinschaft notwendigen Schutz von Freundschaft und persönlichem Vertrauen. Mit jeder Art von Verschwörung hat Freimaurerei nichts zu tun.
Betrachten wir das Wesentliche aus dem vorangegangenen Text Gegensätze abzubauen, Verständigung, Verständnis und Freundschaft, Offenheit Verständnis und Freundschaft durfte ich bei meinen Brüdern
finden aber diese Ziele verfolgen viele Organisationen und sind nicht nur auf Freimaurer anwendbar. moralischen Werten und Überzeugungen. alten Wertpositionen Menschlichkeit, Brüderlichkeit,
Freiheit, Gerechtigkeit, Friedensliebe und Toleranz Fast alle Menschen verfolgen in ihrem Inneren diese Ziele, dem einen gelingt dies mehr, dem anderen weniger. Auch wir Freimaurer dürfen uns nicht
davon freisprechen unserer Menschlichen Natur gemäß, einmal mehr und einmal weniger daran zu halten.
Selbsterkenntnis, Tradition, Nachdenklichkeit, Ruhe und Gelegenheit zum Sammeln neuer Kräfte Auch diese Punkte treffen nicht alleine auf Freimaurer zu. Denn auch andere Gruppen, speziell Spirituell-,
religiöse Verbände verfolgen diese Ziele. keine politischen Programme, vertreten nicht die Interessen gesellschaftlicher Gruppierungen und Verbände. Hier finden wir die erste wahre Abgrenzung zu
vielen anderen Interessensverbänden.
Der Freimaurer hat sich als Freimaurer moralisch und nicht religiös zu verpflichten. Der Freimaurerbund und seine Mitglieder bekennen sich zu Demokratie und offener Gesellschaft. Wenn wir uns die
Vorgaben des freimaurerischen Handelns ansehen, stellt sich uns die Frage: „Warum bin ich Freimaurer geworden“?
Andere Organisationen verfolgen die selben Ziele... Diese Frage kann und sollte jeder für sich beantworten. So vielseitig auch die Antworten ausfallen, haben sie doch alle ihre Richtigkeit. Das
Zusammenspiel aller dieser Handlungsvorgaben entsprach meinem Wunsch dem Bruderbunde beizutreten, doch viel wichtiger war für mich die Tatsache, dass ich mich in keine Rolle zwängen muss und mich an
vorgegebene Richtlinien halten muss. Die Freimaurerei bietet mir die Möglichkeit mich persönlich zu entwickeln und meinen eigenen Weg zu einem besseren Menschen zu finden. In Unserem Ritual wird
gegen Ende die Frage gestellt: Wie sollen Freimaurer handeln...
Die Antworten gebe ich wegen der Arkandisziplin (falls Gäste anwesend) nicht. Aber wir Freimaurer wissen was der Mst.v.St sowie die 2 Aufseher uns mit auf dem Weg geben. Dies ist nicht immer Einfach
und täglich immer wieder eine Herausforderung der sich ein Freimaurer stellen sollte.
Hier möchte ich Johann Wolfgang v. Goethe zitieren:
"Die Kunst ist lang, das leben kurz, das Urteil schwierig, die Gelegenheit flüchtig. Handeln ist leicht. Denken schwer, nach Gedanken handeln unbequem."
Für mich persönlich zeigt sich der Freimaurer im Kleinen und nicht nur in großen Taten. Einem verzweifelten Menschen zu helfen, sei es in einem Gespräch oder einfach nur zu zuhören. Im Leben
anzuhalten die verpflichtenden Termine des Alltags, zur Seite legen und sich einfach einmal die Zeit nehmen, für die Menschen und Tiere die Schutz und Hilfe benötigen.
Ich denke an einen körperbehinderten Mann der sich im Restaurant verschluckte und erbrach, verächtlich blicken die Gäste auf den Mann und keiner half, nur ihre Neugier erregte deren Gemüt. Wer war
denn bereit sich zu diesem Mann zu gesellen und ihm nur tröstende Worte und ein Gefühl der Geborgenheit zu geben, bis der Rettungsdienst eintraf. Viele dachte vielleicht daran aber keiner tat
es.
Das kleine Mädchen das ziellos durch die Felder zog, verzweifelt und voller Angst. Die Autofahrer sahen sie, doch wer hielt an, um Ihr Hilfe anzubieten. Ach so wichtig waren doch andere Dinge.
Die alte Frau in der Stadt die versuchte mit einem Menschen zu reden … keiner hatte Zeit sich ihre Sorgen anzuhören.
So könnte ich noch viele Beispiele benennen. Für mich persönlich zeigt sich hier das freimaurerische Handeln. Doch will ich auf keinen Fall ein Urteil fällen. Sondern nur mein Verständnis zum
Ausdruck bringen. Jeder geht seinen eigenen Weg und es ist wichtig jede Entwicklung des Einzelnen zu betrachten. Denn das Ziel ist uns allen bekannt, die Wege sind unterschiedlich und manchmal
verworren, doch alle Wege die zum Ziel führen sind richtig ,es gibt nicht nur den einen richtigen Weg. Wir alle sind Lehrlinge des Lebens und der einzige wahre Meister empfängt uns am Ende unseres
Seins.
Meinen Vortrag Enden möchte ich mit den Worten von Johann Wolfgang von Goethe: Des echten Künstlers Lehre schließt den Sinn auf, denn wo die Worte fehlen, spricht die Tat. Der echte Schüler lernt aus
dem Bekannten das unbekannte entwickeln und nähert sich dem Meister.