Was ist Freimaurerei? Wie ist sie entstanden? Was machen Freimaurer überhaupt? Handelt es sich um eine geheime oder "nur" um eine diskrete Gesellschaft? Ist es eine Art Ersatzreligion? Gibt es ein gemeinsames Ziel? Geht es nur um Geselligkeit? Gibt es ein "großes Geheimnis"?
Die Fragen sind so vielfältig, dass die Website vermutlich nur die wenigsten Fragen beantworten kann. Daher sind Sie herzlich eingeladen, Ihre Fragen auf einem unserer Gästeabende zu stellen. Kontaktaufnahmen erfolgen, selbst wenn Sie mehrere Gästeabende besuchen, ausschließlich von Ihnen. Wir bewerben niemanden - denn Bruder kann nur werden, wer tief in sich selbst den Drang verspürt, aufgenommen zu werden.
Unsere Bruderschaft versteht sich als ethischer Bund freier Männer. Wir nennen uns untereinander also Brüder und dem alten Brauchtum unserer englischen Mutterloge sowie unserer Großloge nehmen wir ausschließlich Männer auf. Das bedeutet aber nicht, dass Frauen nicht auch Freimaurerinnen sein könnten oder sein dürften. In anderen Großlogen gibt es reine Frauenlogen oder auch gemischte Logen mit einer ähnlich lang tradierten Historie. "Frei" ist in diesem Fall ein tradierter Begriff der Steinmetzzünfte für solche Männer, die für ihr eigenes Leben eigene Entscheidungen treffen können. In der heutigen Zeit verstehen wir darunter am ehesten ein gewisses Alter und eine geistige Reife.
Uns Brüder eint die Überzeugung, dass die ständige Arbeit an uns selbst (nie an anderen!) uns und unsere Welt zu einem menschlicheren - also einem humaneren - Verhalten führt. In einer Loge wird Ihnen niemand sagen, was sie zu tun oder zu denken haben! Sie werden sicher aber einen geschützten Raum und Methoden finden, um sich selbst und andere Meinungen zu reflektieren. Toleranz zu üben, auch mit Menschen dessen Lebenslinien sich ansonsten nicht mit den Ihren gekreuzt hätten, ist ebenso wichtig wie die uns verbindende Freundschaft. Nach unserem Selbstverständnis vereint die Freimaurerei Männer aller sozialen Schichten, Bildungsgrade und Glaubensvorstellungen. Insofern sind Logen oftmals eine enge Verbindung Ungleicher, aber Gleichgesinnter.
Menschenliebe, Toleranz und Brüderlichkeit sind die Grundlagen der Freimaurerei. Freimaurerei bedeutet für unsere Brüder, sich auf einen Weg zu begeben, die Welt durch das eigene Verhalten humaner zu machen. Jeder Bruder geht dabei seinen eigenen Weg, hat seinen eigenen Start, seine eigene Geschwindigkeit. Freimaurer missionieren nicht und bewerten auch nicht den Weg der eigenen Mitbrüder.
Die Freimaurerei als Organisation wirkt nicht nach außen, sondern der einzelne Freimaurer wirkt in seinem persönlichen und beruflichen Umfeld.
Wir haben uns der Verschwiegenheit und insbesondere dem Grundsatz verpflichtet, freimaurerische Bräuche und Logenangelegenheiten nicht nach außen zu tragen. Auch bleiben Logeninterna geheim, um allen Brüdern, egal in welcher gesellschaftlichen Position sie sich befinden mögen, einen geschützten Raum zur Diskussion und zur Arbeit an sich selbst zu bieten. Ein lebender Freimaurer entscheidet einzig und alleine für sich selbst, ob er seine Zugehörigkeit zum Bunde verschweigt. Ein Geheimbund sind wir dennoch nicht: Im Internet und Büchern finden Sie viele Informationen, auch zu den Ritualen und Bräuchen der Freimaurer, die der Wahrheit zum Teil recht nahe kommen. Manchmal. Manchmal ist's auch sehr weit weg. Die Logen sind eingetragene Vereine, mit allem was formal dazugehört. Und damit wenig "geheim".
Unsere Freimaurerloge lebt von der Vielfältigkeit und Andersartigkeit unserer Mitglieder. Beständig warten wir auf Menschen, die in ihrem Leben nach etwas suchen. Auf Menschen, die Interesse an der Freimaurerei haben. Machen Sie sich also keine Gedanken ob Sie zu uns passen. Ein Bruder hat es einmal in einem Vortrag gut zusammengefasst: "Es sind die gemeinsamen Erlebnisse mit [...] so unterschiedlichen Menschen in der Loge [...]. Freimaurerei ist keine Gleichmacherei. Niemand schreibt Ihnen vor, was Sie zu denken oder zu sagen haben." Eigene Meinungen zu vertreten aber andere Meinungen aushalten zu können ist ein wesentlicher Teil gelebter Toleranz. Nur eins bitten wir uns aus: Streitigkeiten und üble Worte haben in einer Freimaurerloge nichts zu suchen und bleiben vor der Tür.
Übrigens: Sie werden nicht zum Freimaurer vorgeschlagen, sondern müssen den Weg selbst suchen, finden und um Einlass bitten. Außerdem wird man als Freimaurer aufgenommen und tritt nicht einfach bei. Der Beuch von Gästeabenden zwecks gegenseitigem Kennenlernen wird Zeit in Anspruch nehmen und dient der Vertrauensbildung auf beiden Seiten. Sie sind herzlich eingeladen!